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De Wallen: Die Geheimnisse des Rotlichtviertels

Das Rotlichtviertel von Amsterdam, auch bekannt als De Wallen, ist weltberühmt und berüchtigt zugleich. Es ist ein Ort voller Geschichte, Kultur und Kontraste. Ein Spaziergang durch dieses Viertel offenbart weit mehr als nur die berühmten roten Lichter.

Lesezeit: ca. 4 Min.
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Zwischenablage

Das Rotlichtviertel von Amsterdam ist mehr als nur ein Touristenmagnet. Es ist ein historisch und kulturell reiches Viertel, das viele Facetten bietet. Von der einzigartigen Architektur über spannende Museen bis hin zu einem vielfältigen Nachtleben – hier gibt es viel zu entdecken. Ein respektvoller und informierter Besuch offenbart die wahren Geheimnisse und den besonderen Charme dieser einzigartigen Gegend.

Historischer Hintergrund

Das Rotlichtviertel ist eines der ältesten Viertel Amsterdams und existiert seit dem 14. Jahrhundert. Ursprünglich war es ein Hafenviertel, in dem Seeleute nach einer langen Reise Entspannung suchten. Die Architektur der Gegend spiegelt diese lange Geschichte wider – enge Gassen, alte Gebäude und Kanäle prägen das Bild.

Das Herzstück: Die Fensterprostitution

Eines der markantesten Merkmale des Rotlichtviertels ist die Fensterprostitution. In kleinen Fensterräumen bieten Sexarbeiterinnen ihre Dienstleistungen an. Diese Praxis ist in den Niederlanden legal und streng reguliert. Die Frauen arbeiten selbstständig und zahlen Miete für die Fensterplätze. Besucher werden gebeten, die Privatsphäre zu respektieren und keine Fotos zu machen.

Museen und Kultur

Das Rotlichtviertel beherbergt mehrere interessante Museen, die einen tieferen Einblick in die Geschichte und Kultur der Gegend bieten. Das Red Light Secrets Museum ist das erste Museum der Prostitution weltweit und bietet eine offene und informative Darstellung des ältesten Gewerbes der Welt. Das Museum Ons' Lieve Heer op Solder ist ein verstecktes Kirchenmuseum aus dem 17. Jahrhundert und zeigt, wie Katholiken ihre Religion in einer Zeit der Reformation heimlich ausübten.

Kirchen und Kontraste

Mitten im Rotlichtviertel befindet sich die Oude Kerk (Alte Kirche), die älteste Kirche Amsterdams. Dieses beeindruckende gotische Bauwerk steht im starken Kontrast zu den benachbarten Etablissements und symbolisiert die vielen Gegensätze des Viertels. Rund um die Kirche finden oft kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen statt, die den Besuch noch abwechslungsreicher machen.

Das Nachtleben

Das Rotlichtviertel ist bekannt für sein pulsierendes Nachtleben. Neben den vielen Bars und Clubs gibt es auch eine Vielzahl von Restaurants, die eine breite Palette an internationalen Küchen anbieten. Besonders beliebt sind die Coffeeshops, in denen Cannabis legal konsumiert werden kann. Das Nachtleben hier ist bunt und lebendig, aber auch gut überwacht, um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten.

Sicherheit und Respekt

Trotz seines Rufes ist das Rotlichtviertel ein relativ sicherer Ort, solange man sich an die Regeln hält und respektvoll verhält. Die Polizei und private Sicherheitskräfte patrouillieren regelmäßig. Besucher sollten sich bewusst sein, dass das Filmen und Fotografieren der Sexarbeiterinnen streng verboten ist. Respekt gegenüber den dort arbeitenden Menschen und deren Privatsphäre ist oberstes Gebot.

Ein Blick hinter die Kulissen: Führungen und Rundgänge

Es gibt zahlreiche geführte Touren durch das Rotlichtviertel, die einen tieferen Einblick in die Geschichte und das tägliche Leben in dieser Gegend bieten. Solche Touren werden oft von Einheimischen oder sogar ehemaligen Sexarbeiterinnen geleitet und bieten eine authentische Perspektive. Diese Führungen sind eine gute Gelegenheit, Mythen und Vorurteile abzubauen und die Realität des Viertels kennenzulernen.

Soziale Initiativen und Veränderung

In den letzten Jahren gab es viele Initiativen, das Rotlichtviertel zu modernisieren und die Bedingungen für die dort arbeitenden Frauen zu verbessern. Organisationen wie „Project 1012“ arbeiten daran, die Gegend sicherer und attraktiver für Besucher und Einwohner zu machen. Diese Veränderungen sind Teil einer breiteren Bewegung, die Rechte und Arbeitsbedingungen von Sexarbeitern zu stärken und die soziale Akzeptanz zu fördern.

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